Plakate, die ewig hängen
In den letzten Wochen schwirrten zwei spannende Geschichten durch die Medien: Plakate, die ewig hingen oder ewig hängen sollen – das eine bewusst, das andere ungeplant.
Das langweiligste Plakat
Unter dem Titel „Die langweiligste Plakatwand der Welt“ belegte der Holzschutzhersteller Sioo Wood Protection für zwölf Jahre eine Plakatfläche in Malmö. Die Idee: Das Plakat wurde mit Holz verkleidet und dann mit dem Holzschutz der Marke versehen. Der Hersteller will so die Wirksamkeit seines Schutzes unter Beweis stellen – ob das funktioniert, werden wir in zwölf Jahren wissen. Ungewöhnlich und aufmerksamkeitsstark ist die Umsetzung in jedem Fall.
Deutschlands ältestes Werbeplakat
In Meerbusch findet sich das älteste Plakat der Republik. Seit 2008 warb dort Sony-Ericsson für ein Modell, das es gar nicht mehr zu kaufen gibt. Das liegt aber nicht daran, dass der Handyhersteller die Werbefläche für diesen langen Zeitraum gebucht hat. Der Out-of-Home-Vermarkter WallDecaux hatte die Fläche bereits vor zehn Jahren aus der aktiven Vermarktung genommen, sodass wieder die Stadt für die Fläche zuständig war. Diese wusste davon aber scheinbar nichts. So kam es, dass das Plakat über zehn Jahre unbemerkt für Sony Werbung machte. Insofern ist von einem sehr günstigen TKP für Sony-Ericsson auszugehen.
Wie werden klassische Plakate ausgetauscht und kann es sein, dass Plakate auch mal bewusst hängen gelassen werden?
Die klassischen Plakate (Großflächen und Ganzsäulen) werden dekadenweise gebucht. Ein Dekade hat dabei zehn oder elf Tage und beginnt entweder dienstags oder donnerstags. Dieses Medium wird dabei noch klassisch von einem Kleber angebracht. Das Motiv bleibt dann über den gebuchten Zeitraum hängen und wird danach von einem neuen Motiv überklebt. Es sei denn, die Fläche wurde nicht gebucht, sodass das alte Motiv hängenbleibt – der sogenannte Durchhang. In diesem Fall bleibt das Plakat dann bewusst hängen.