Weltweite Downloads in “APP”soluten Zahlen
Welche Apps rockten in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres den App Store und Google Play? Die Antwort sowohl darauf wie auch auf viele weitere Details in Sachen Downloads mobiler Anwendungen liefert der Store Intelligence Data Digest Q1 2019 der Mobile-Marketing-Agentur Sensor Tower.
Ungeachtet dessen, ob man nun dem iOS oder Android-App-Altar huldigt, stiegen die App-Downloads zwischen dem ersten Quartal 2018 und dem ersten Quartal 2019 weltweit um 11,6 Prozent auf 28,1 Milliarden. In Apples App Store jedoch gingen die Downloads von 7,7 Milliarden Downloads auf 7,4 Milliarden in den ersten drei Monaten 2019 zurück (minus 4,7 Prozent). Googles Play hingegen legte in Sachen Downloads zu, und zwar um satte 18,8 Prozent auf 20,7 Milliarden.
Über beide App-Shops hinweg war es wieder einmal WhatsApp, das die Downloads global dominierte. Rund 220 Millionen Mal wurde die Messenger-App zwischen Januar und Ende März 2019 heruntergeladen. Auf Platz zwei folgt Facebooks Messenger mit etwas mehr als 200 Millionen Erstinstallationen. Die Bronzemedaille sichert sich die Lyp-Sync-App TikTok. Sie legte im Jahresvergleich um sagenhafte 70 Prozent zu und erzielte 188 Millionen Downloads. Trotz aller Download-Euphorie herrscht in Sachen Titelkampf etwas Langeweile. Denn in den Top 5 gab es im Vergleich zum letzten Quartal 2018 keinerlei Veränderung in der Rangliste. Und auch die Top 10 werden immer noch von denselben Namen geprägt. Doch in der Top-20-Liste erscheinen mit der Video-Editing-App Biugo und der Foto-Editing-App PicsArt gleich zwei neue Namen, deren Erfolg vor allem auf hohen Downloadzahlen in Indien basiert.
Die App Store und Google Play Gewinner
Richtet man den Fokus auf Apples App Store, lässt sich mit TikTok ein Dauerspitzenreiter lokalisieren. Im fünften Quartal in Folge war die App mit mehr als 30 Millionen Downloads die am häufigsten heruntergeladene Anwendung, gefolgt von YouTube, das mit etwas unter 30 Millionen Downloads in Q1 2019 bereits im zweiten Quartal in Folge Platz zwei belegt. Auf den weiteren Rängen zementiert sich mit WhatsApp, Instagram, dem Facebook Messenger und der Facebook App dann doch noch die (mengenmäßige) Dominanz aus dem Hause Zuckerberg.
Twitter belegt mit 11,7 Millionen Downloads bzw. einem Plus von 4,7 Prozent verglichen zum Q4 2018 zwar nur Platz 16, liefert damit aber sein bestes Ergebnis seit dem Q1 2015.
Unabhängig von den jeweiligen Downloads fanden die meisten Erstinstallationen auf einem iPhone statt, während App-Installationen auf dem iPad – anteilig betrachtet – meistens kaum eine Rolle spielen. Bei Google Play wiederum sind die Verhältnisse andere. Hier nämlich dominiert WhatsApp vor Facebooks Messenger, TikTok und der Facebook App. Alle vier eint, dass sie im ersten Quartal 2019 jeweils die Marke von 150 Millionen Downloads knackten – die einen deutlich, die anderen knapp.
Mit YouTube Kids gesellt sich nun auch die kinderfreundliche Version der Video-Streaming-App in die Top 20 und damit nahe zu seinen „Eltern“ YouTube und YouTube Music. Dabei legte YouTube Kids ein mächtiges Wachstum hin, und zwar auf 29 Millionen Downloads und somit um 291 Prozent im Vergleich zum vorherigen Quartal.
Games geben weiter den Download-Ton an
Mit Blick auf die jeweiligen App-Kategorien zeigt sich, dass Games immer noch die mit Abstand beliebtesten Anwendungen sind – sowohl im App Store als auch bei Google Play. Der einzige Unterschied: Während bei Apples App-Supermarkt die Downloads für Games zwischen dem ersten Quartal 2018 und dem ersten Quartal 2019 um 9,6 Prozent nachgaben, stiegen sie bei Google Play im selben Zeitraum um 4,5 Prozent. Überhaupt verzeichneten alle Top-5-Kategorien bei Play ein mitunter sehr starkes Plus, während sie im App Store allesamt und teilweise sogar zweistellig nachgaben.
Lasst die Spiele beginnen …
… und den Dollar rollen. Das gilt vor allem für das Fantasy Rollenspiel Honor of Kings aus dem chinesischen Hause Tencent, welches im ersten Quartal 2019 über beide App-Shops hinweg den meisten Umsatz generierte, es in Googles Play jedoch nicht in die Top 10 schaffte. Anders Candy Crash Saga: Der Klassiker sichert sich sowohl in Apples App Store wie auch bei Google Play einen Platz unter den Top 5 der Apps mit den höchsten Umsätzen.
Wirft man jedoch nur einen Blick auf die reinen Downloadzahlen und lässt das Monetäre mal beiseite, entpuppt sich das farbenfrohe Kugel-Geschicklichkeitsspiel Color Bump 3D als der absolute Spitzenreiter bei den weltweiten Downloads.
Wo weltweit die meisten Downloads gemessen werden
Mit annähernd 5 Milliarden Downloads ist Indien das App-tüchtigste Land der Erde. Und das mit großem Anstand. Denn die USA folgen mit gerade einmal rund 3 Milliarden App-Downloads auf Platz zwei, und das, obwohl sie im Vergleich zum Vorjahresquartal immerhin 1 Prozent zulegen konnten. Hinter Brasilien sichert sich Russland den vierten Platz, den es sich vor Indonesien holt.
Viel interessanter jedoch als die bloßen Downloadzahlen ist das Verhältnis von App Store zu Google Play in den jeweiligen Ländern und auch die Rückgänge und Zuwächse bei den Downloads in den entsprechenden Ländern.
Auch wenn China beispielsweise nicht in den Top 10 der weltweiten Downloads erscheint, dominiert es zumindest in Apples App Store. Dennoch steht mit einem Minus von 21,5 Prozent ein Rückgang der Downloads um mehr als ein Fünftel auf knapp 2 Milliarden unterm Strich. In den USA hingegen luden sich 6 Prozent mehr Menschen Apps aus dem App Store herunter und erreichten mit knapp 1,7 Milliarden Downloads ein Allzeithoch, während Briten und Russen sparsamer in Sachen Downloads wurden.
Für Google Play hingegen zeichnet sich ein vollkommen anderes Bild ab. Hier nämlich legten mit Ausnahme der USA alle Top-5-Länder bei den Downloads zu.
In Indien stieg die Herunterladen-Aktivität um 29,4 Prozent und damit um knapp ein Drittel verglichen zum Vorjahreszeitraum. Fast ebenso stark fiel das Wachstum in Indonesien (+26,2 Prozent) und in Brasilien (+22,2 Prozent) aus. In den USA gab es im ersten Quartal 2019 mit 1,34 Milliarden Downloads einen leichten Rückgang um 3,8 Prozent, verglichen zum Vergleichsquartal 2018.